Wenn der Winter Freiburg in kaltes Grau hüllt, fehlen vielen Jugendlichen kostenlose und wettergeschützte Orte Verweilen. Das Jugendbüro Freiburg schlägt Alarm. Jugendliche haben im Winter kaum öffentliche Rückzugsorte.
Inhaltsverzeichnis:
- Zu kleine Jugendzentren in Freiburg
- Beteiligung am Stadtteil Dietenbach
- Kontakt mit der Politik fördern
Zu kleine Jugendzentren in Freiburg
Beliebte Treffpunkte wie die Blaue Brücke, die Dreisam oder der Platz der Alten Synagoge verlieren bei Nässe und Kälte ihren Reiz. Stattdessen ziehen sich viele junge Menschen in ihre Zimmer zurück – oft begleitet von ihrem Handy und ohne soziale Kontakte. Doch Alternativen fehlen.
Florian Leiner vom Jugendbüro Freiburg betont, dass es zu wenig geeignete Räume gibt. Die existierenden Jugendzentren seien überfüllt. Viele Jugendliche wüssten nicht einmal, dass sie diese Orte besuchen können. Ein weiteres Problem sei die Größe: Die wenigen Treffpunkte reichen nicht aus, um den Bedarf zu decken.
Laut Leiner fehlt es an beheizten, überdachten Flächen, die kostenlos zugänglich sind. Der Wunsch: warme Orte ohne Konsumzwang, wo Jugendliche einfach sein dürfen. Dabei könnten Musik- oder Sportvereine Alternativen bieten, doch nicht alle haben Zugang dazu – sei es aus finanziellen oder organisatorischen Gründen.
Beteiligung am Stadtteil Dietenbach
Bei der Planung des neuen Stadtteils Dietenbach bringt sich das Jugendbüro aktiv ein. Jugendliche fordern dort regelmäßig wetterfeste Sport- und Aufenthaltsflächen. In Beteiligungsrunden äußern sie klar ihre Wünsche: Schutz vor Regen, Orte für Bewegung, Treffpunkte drinnen. Das Ziel ist, diese Bedürfnisse im Baukonzept zu berücksichtigen.
Das Projekt könnte ein Modell für weitere Entwicklungen in der Stadt sein. Leiner verfolgt die städtischen Entscheidungen mit großem Interesse. „Ich bin gespannt, was die Stadt am Ende macht“, sagt er. Die Beteiligung der Jugendlichen wird als Chance gesehen, langfristig Strukturen zu schaffen, die wirklich gebraucht werden.
Kontakt mit der Politik fördern
Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf dem Dialog mit der Politik. Das Jugendbüro fördert den Austausch zwischen Jugendlichen und dem Freiburger Gemeinderat. Die Beteiligung der jungen Generation soll gestärkt werden – bislang dominierten Erwachsene die Stadtentwicklung.
Leiner und sein Team setzen sich dafür ein, dass Jugendliche mitreden dürfen. Ziel ist es, politische Entscheidungen jugendfreundlicher zu gestalten – von Infrastruktur bis Freizeitangebot. Denn wer heute gehört wird, gestaltet morgen die Gesellschaft mit.
Quelle: SWR