Surfkurs
Surfkurs, Foto: pixabay

Ein Parkplatz als Hotspot für Wassersportfans? In Freiburg ist das jetzt Realität. Mit einer neun Meter breiten, künstlich erzeugten Welle wird Surfen ohne Meer möglich. Die neue Anlage befindet sich gegenüber der Messe Freiburg und ist bereits die 22. ihrer Art in Deutschland.

Inhaltsverzeichnis:

Mario Gerlach verwirklicht seinen Plan nach neun Jahren

Mit ihrer Eröffnung wird eine jahrelange Vision des Freiburger Maschinenbauers Mario Gerlach wahr.

Eröffnung: 17. Mai

Größe: 9 Meter Breite, 1,5 Meter Höhe

Leistung: bis zu 450 Kilowatt

Kosten pro Einheit: 44 € Kinder / 55 € Erwachsene

Seit 2016 arbeitete Mario Gerlach an der Idee, eine eigene Surfanlage in Freiburg zu eröffnen. Nun, fast ein Jahrzehnt später und nach Investitionen in Höhe von 2 Millionen Euro, ist es so weit. Der Maschinenbauer und begeisterte Surfer gründete das Unternehmen irie surf, um seinen Traum Realität werden zu lassen. Die neue Surfwelle wird direkt mit regenerativer Energie betrieben. Eine zusätzliche Solaranlage ist laut Betreiber in Planung.

Das System basiert auf einem Becken mit 800 Kubikmetern Wasser. Dieses wird durch ein Gefälle in Bewegung gesetzt, wodurch die stehende Welle entsteht. Die Anlage bietet Nutzern die Möglichkeit, die Intensität der Welle per Knopfdruck anzupassen – für jedes Alter und Können.

Rainer und Susi Klimaschewski zeigen Grenzen der Altersklassen auf

Die Technik stammt von Rainer Klimaschewski, der auch die „Citywave“ entwickelte. Seine Frau Susi, 72 Jahre alt, nutzt die Welle regelmäßig und gilt als beste Kundin. Sie beweist, dass das Angebot auch für ältere Personen geeignet ist. Dank eines komfortablen Einstiegs können selbst Anfänger ohne Vorkenntnisse erste Surferfahrungen sammeln.

Gerlach betont, dass das Lernen hier schneller funktioniere als im offenen Meer. Das gefährliche Lesen der Wellen und das Paddeln entfallen. Besonders für Kinder und Anfänger entsteht ein geschützter Lernraum.

Sicherheit und Technik stehen im Fokus

Die Freiburger Welle ist mit mehreren Sicherheitselementen ausgestattet. Drei Not-Aus-Knöpfe ermöglichen es, die Welle innerhalb von vier Sekunden zu stoppen. Schaumstoff- und Gummischichten an den Beckenwänden sollen das Verletzungsrisiko deutlich senken. Damit reagiert man auch auf einen Unfall in München, bei dem eine Surferin ums Leben kam.

Mit bis zu 450 Kilowatt Stromverbrauch ist die Anlage energieintensiv. Der Betreiber setzt auf Ökostrom, um den Umweltaspekt nicht zu vernachlässigen. Die laufenden Kosten bleiben hoch, daher ist das Freizeitvergnügen nicht billig.

Preise und soziale Angebote durch Verein geplant

Eine halbe Stunde Surfen kostet 44 Euro für Kinder und 55 Euro für Erwachsene. Neoprenanzug und Brett sind im Preis enthalten. Gründer Gerlach ist sich der hohen Preise bewusst. Deshalb plant er die Gründung eines Vereins, um sozial benachteiligten Gruppen Zugang zur Anlage zu ermöglichen.

Folgende Maßnahmen sind geplant:

  • Erlebnispädagogische Veranstaltungen
  • Surftherapie für Kinder und Jugendliche
  • Zuschüsse für Vereinsmitglieder

Durch die Vereinsstruktur soll die Surfwelle nicht nur ein Sportangebot, sondern auch ein sozialer Treffpunkt werden.

Ausbaupläne für die Region Südbaden

Die Surfwelle in Freiburg ist ab dem 4. Mai öffentlich nutzbar und bleibt bis Oktober in Betrieb. Vorverkaufstickets sichern bereits jetzt feste Termine. Insgesamt rechnet irie surf mit bis zu 15.000 Besuchern pro Saison.

Mario Gerlach plant bereits das nächste Projekt – einen Surfpark in Lahr. Das neue Becken soll 100 mal 150 Meter messen und eine fließende Welle enthalten. Die Umsetzung wird frühestens in fünf bis sechs Jahren erwartet. Bis dahin bleibt die Anlage in Freiburg die einzige ihrer Art in der Region.

Quelle: SWR