Großbrand im Industriegebiet Freiburg-Hochdorf
Großbrand im Industriegebiet Freiburg-Hochdorf, Pixabay/Foto illustrativ

Nach dem verheerenden Feuer im Industriegebiet von Freiburg-Hochdorf dürfen die Ermittlungen zur Brandursache nun offiziell starten. Die Polizei hat das Gelände für die Kriminalpolizei und einen unabhängigen Gutachter freigegeben. Einige Bereiche bleiben jedoch weiterhin gesperrt, während andere Firmen bereits mit Aufräumarbeiten begonnen haben.

Inhaltsverzeichnis:

Ermittlungen der Kriminalpolizei Freiburg

Am Mittwoch betraten erstmals seit dem Großbrand Brandermittler und Sachverständige das Gelände. Sie sichern Beweise und prüfen, welche Spuren nach den tagelangen Löscharbeiten noch erhalten geblieben sind. Die Ermittler erwarten erste Ergebnisse zur möglichen Brandursache frühestens am Donnerstag.

Teile des Areals bleiben beschlagnahmt, andere dürfen von betroffenen Unternehmen wieder betreten werden. Dort laufen erste Aufräumarbeiten. Die Polizei bemüht sich, die Einschränkungen für die Beschäftigten möglichst gering zu halten, damit sie im Außenbereich ihre Tätigkeit wieder aufnehmen können.

Auch die Feuerwehr war am Montag mit rund 30 Kräften vor Ort, um letzte Glutnester im Schutt zu löschen. Der Einsatz dauerte mehrere Stunden. Über 200 Einsatzkräfte waren in der Brandnacht aktiv, um das Feuer unter Kontrolle zu bringen.

Schäden bei Ziemer Transporte und Phoenix

Zu den am stärksten betroffenen Firmen gehören Ziemer Transporte und der Pharmagroßhändler Phoenix.

Das Familienunternehmen Ziemer Transporte verlor rund 2.500 Quadratmeter Lagerfläche. Auch die dort gelagerten Waren von Kundinnen und Kunden wurden zerstört. Laut Geschäftsführerin Sonja Ziemer ist die Höhe des Schadens noch unklar. Sicher ist jedoch, dass die Firma durch den Verlust der Lagerflächen Kunden verlieren wird. Neue Verträge können derzeit nicht abgeschlossen werden.

Phoenix meldete ebenfalls erhebliche Verluste. In der abgebrannten Lagerhalle in Hochdorf verbrannten etwa 40.000 Medikamente. Rund 3.500 Quadratmeter Lagerfläche sind vollständig zerstört. 70 Mitarbeitende waren in dem Vertriebszentrum tätig. Trotz des Feuers konnte die Belieferung der Apotheken in Freiburg und Südbaden ohne Unterbrechung fortgesetzt werden. Der finanzielle Gesamtschaden wird noch untersucht.

Verlust kirchlicher Gegenstände der Erzdiözese Freiburg

Auch die Erzdiözese Freiburg zählt zu den Geschädigten. In dem abgebrannten Gebäudekomplex befanden sich Möbel, Gemälde, Skulpturen und Ausstattungsstücke aus modernen Kirchen. Ein Teil davon wurde durch das Feuer vollständig vernichtet. Nach Angaben der Erzdiözese kamen jedoch keine wertvollen Kultur- oder Kunstschätze zu Schaden.

Die genaue Schadenshöhe steht noch nicht fest. Das Gebäude kann derzeit nicht betreten werden, was die Bewertung erschwert. Ein Sprecher der Erzdiözese erklärte, dass die Lage erst nach weiteren Untersuchungen klarer sein werde.

Solidarität im Stadtteil Hochdorf

Die Anteilnahme in Freiburg-Hochdorf ist groß. Ortschaftsrätin Ina Bock berichtet von großer Hilfsbereitschaft der Bevölkerung. Viele Bürgerinnen und Bürger boten Unterstützung an, spendeten oder stellten Ersatzflächen zur Verfügung.

Sonja Ziemer bestätigte ebenfalls die starke Solidarität. Nach dem Schock über den Verlust habe sie zahlreiche Hilfsangebote erhalten. Besonders bewegend sei die Unterstützung anderer lokaler Unternehmen, die Lagerflächen zur Verfügung stellten.

Eine Person wurde bei dem Brand leicht verletzt. Schlimmere Folgen konnten durch den schnellen Einsatz der Feuerwehr verhindert werden. Der Gesamtschaden des Großbrands wird auf mindestens 50 Millionen Euro geschätzt. Von dem etwa 60.000 Quadratmeter großen Gebäudekomplex stehen nur noch verkohlte Überreste.

Der Brand in Freiburg-Hochdorf gilt als eines der größten Feuerereignisse in der Geschichte der Stadt. Die Ermittlungen zur Ursache dauern an. Während Polizei und Gutachter Spuren sichern, versuchen die betroffenen Firmen, den Wiederaufbau zu planen. Die Solidarität der Freiburger Bevölkerung bleibt ein wichtiges Zeichen in dieser schweren Zeit.

Quelle: SWR, Youtube, Bild