Die Universität Freiburg zählt künftig zu den großen Hoffnungsträgern im Exzellenz-Wettbewerb. Zwei ihrer Projekte erhalten jährlich rund 14 Millionen Euro Fördergelder. Damit steigt ihre Chance, wieder zur Exzellenzuniversität zu werden. Die Mittel stammen aus der gemeinsamen Initiative von Bund und Ländern zur Förderung wissenschaftlicher Spitzenleistungen. Von landesweit 13 bewilligten Projekten kommen zwei aus Freiburg. Die finale Entscheidung über den Exzellenzstatus fällt im Oktober 2026.
Inhaltsverzeichnis:
- Zwei bewilligte Cluster
- Exzellenzstatus bedeutet deutlich mehr Fördermittel
- Rückblick - Freiburgs bisherige Exzellenzgeschichte
- Nächste Entscheidung im Oktober 2026
Zwei bewilligte Cluster
Aus vier eingereichten Projekten der Universität Freiburg wurden zwei durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft zur Förderung ausgewählt. Dazu gehören das „Zentrum für integrative biologische Signalstudien“ (CIBSS) sowie das Projekt „Future Forests“, das sich mit globalem Wandel in Waldökosystemen befasst. Diese beiden sogenannten Exzellenzcluster bilden die Grundlage für eine Bewerbung um den universitätsweiten Exzellenzstatus.
Die Projektleiter arbeiten bereits seit Jahren an ihren Forschungsvorhaben. Das CIBSS widmet sich der Frage, wie biologische Signalwege in Zellen miteinander interagieren. „Future Forests“ analysiert hingegen, wie sich Wälder unter Klimaeinflüssen und menschlicher Nutzung langfristig verändern. Beide Projekte sind mit internationalem Forschungspersonal besetzt und interdisziplinär ausgerichtet.
Exzellenzstatus bedeutet deutlich mehr Fördermittel
Mit der Anerkennung der zwei Cluster kann sich die Universität Freiburg nun erneut um den Exzellenzstatus bewerben. Gelingt dies, erhält sie ab 2027 zusätzliche 15 Millionen Euro jährlich – zusätzlich zu den 14 Millionen für die Cluster. Die Gesamtförderdauer beträgt sieben Jahre. Uni-Rektorin Kerstin Krieglstein betonte, dass diese Mittel die langfristige Sicherung der Spitzenforschung ermöglichen würden.
Der Status als Exzellenzuniversität bringt nicht nur finanzielle Vorteile. Auch die Lehre würde gestärkt. Studierende könnten stärker in die Forschung eingebunden werden und von internationalen Kooperationen sowie neuen Studienangeboten profitieren. Dazu zählen beispielsweise modernisierte Studienformate, gezielte Förderung sowie verbesserte Austauschprogramme.
Rückblick - Freiburgs bisherige Exzellenzgeschichte
Die Universität Freiburg war 2007 bereits einmal Exzellenzuniversität, verlor diesen Titel aber 2012. Auch in der laufenden Förderperiode konnte sie sich nicht durchsetzen – bis jetzt. Mit den beiden genehmigten Clustern besteht erstmals seit Jahren wieder die Chance auf den Wiedereinstieg.
Gleichzeitig äußerte sich Rektorin Krieglstein auch zur Ablehnung zweier anderer Projekte. Diese befassten sich mit Verfassungsforschung und Materialwissenschaft. Trotz der Enttäuschung wolle man an diesen Themen weiterarbeiten. Laut Rimma Gerenstein, Sprecherin der Universität, bleibe ohne Exzellenzstatus die Umsetzung größerer Maßnahmen erschwert. Dennoch werden die bestehenden Exzellenzcluster weiterhin vom Land Baden-Württemberg finanziert.
Nächste Entscheidung im Oktober 2026
Ob Freiburg zur Exzellenzuniversität aufsteigt, entscheidet sich im Oktober 2026. Die Förderung beginnt dann zum 1. Januar 2027 und läuft sieben Jahre. Derzeit tragen vier Hochschulen in Baden-Württemberg den Exzellenztitel: Tübingen, Heidelberg, Karlsruhe (KIT) und Konstanz. Letztere verliert diesen jedoch, da nur ein Cluster bewilligt wurde – für eine Bewerbung wären zwei notwendig.
Die kommenden Monate sind für die Universität Freiburg entscheidend. Die ausgezeichnete Position im Cluster-Wettbewerb bietet eine solide Ausgangsbasis für den nächsten Schritt zur nationalen Spitzenklasse.
Quelle: SWR